11.03.2019


Modellprojekt Hockenheim ist abgeschlossen: Innovative Verlegetechnik im Gewerbegebiet Talhaus sorgt für leistungsfähige Breitbandversorgung

Freuen sich gemeinsam über die leistungsfähige Breitbandversorgung im Gewerbegebiet Hockenheim-Talhaus (v.l.n.r.): Giacomo Stifanelli (NetCom BW), Andreas Blümling (FAST Opticom AG), Dieter Gummer (Oberbürgermeister Hockenheim), Torsten Rinvet (FAST Opticom AG), Donald Pape-Rese (Wirtschaftsförderer Hockenheim), Frank Bartmann (Leiter Vertrieb und Kundenbetreuung Fibernet.rn)

Mit dem Abschluss der Verlegearbeiten kann der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar jetzt den Vollzug eines weiteren Schrittes auf dem Weg hin zur flächendeckenden Breitbandversorgung im Rhein-Neckar-Kreis vermelden. Begonnen hatten die Planungen für das Projekt „Gewerbegebiet Hockenheim Talhaus“ Mitte 2016. Initiiert vom Zweckverband, abgestimmt und koordiniert mit den Verantwortlichen von Stadt und Landesregierung. Rund ein Jahr später hatte Oberbürgermeister Dieter Gummer einen stattlichen Fördermittelbescheid in Stuttgart erhalten, höchstpersönlich aus den Händen des für die Digitalisierung zuständigen Ministers Thomas Strobl. „Wir haben uns damals nicht nur über die rund 500.000 Euro gefreut, sondern ganz besonders auch darüber, dass unserer innovativen Konzeption das Prädikat „Modellprojekt“ zuerkannt wurde“, erinnert Gummer an die erfolgreiche Bewerbung. 

Die seitens der Landesregierung geförderte und nunmehr abgeschlossene FTTB-Erschließung des Gewerbegebiets Hockenheim-Talhaus (ausgenommen der I. und II. Industriestraße) erfolgte demnach mit Hilfe eines speziellen und patentierten Verlegeverfahrens des Göppinger Unternehmens FAST Opticom AG für Telekommunikation, Netzplanung und Roboter-Technologie. Und zwar über die vorhandenen Abwasserkanäle, die naturgemäß direkt mit den jeweiligen Gebäuden verbunden sind und damit quasi als „direkter Hausanschluss“ für das High-Speed-Internet fungierten. „Das bringt eine deutliche Einsparung bei den Investitionskosten im Vergleich zu einer Projektausführung im klassischen Tiefbau. Weiterer Pluspunkt unseres Verfahrens: es gibt so gut wie keine Beschädigungen an der vorhandenen Infrastruktur, sprich, Straßenbeläge oder asphaltierte Flächen im Umfeld der Gewerbebetriebe werden nicht oder im Zweifelsfall nur sehr gering in Mitleidenschaft gezogen“, erläutert Bauleiter Torsten Ringvet von der FAST Opticom AG.

Eine weitere Fördervoraussetzung war die Mitwirkung einer neutralen und unabhängigen Organisation. Für diesen Bereich zeichnete das Gelsenkirchener Fachbüro IKT (Institut für unterirdische Infrastruktur) verantwortlich. Das IKT hat den Einbau im Auftrag des Zweckverbandes wissenschaftlich begleitet und dokumentiert. Knapp 30% der anliegenden Gebäude sind bis dato mit Glasfaseranschlüssen versorgt, rund 500 Lichtwellenleiter (Glasfasern) wurden bisher verlegt. Ein interessanter Vergleich hinsichtlich der faszinierenden Leistungsfähigkeit dieser Technologie: jeder einzelne dieser Lichtwellenleiter ist in der Lage, unglaubliche 100 Milliarden Telefongespräche gleichzeitig zu übertragen. Ein gutes Drittel der jetzt mit einem Glasfaseranschluss versorgten Betriebe hat übrigens schon weitergehende Dienstleistungsverträge für Daten- oder Telefonieleistungen beantragt oder abgeschlossen. 

„Wir haben für unser Gewerbegebiet Talhaus einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Von diesem Standort aus agieren zahlreiche Mittelständler und große Unternehmen global und europaweit und sind gerade deshalb auf eine leistungsfähige digitale Infrastruktur mit zuverlässigen Übertragungsdaten- und geschwindigkeiten angewiesen“, betont der Hockenheimer Wirtschaftsförderer Donald Pape-Rese die Bedeutung des digitalen Ausbaus im nationalen und internationalen Wettbewerb. Die Infrastruktur im öffentlichen Bereich wurde übrigens für alle Gebäude bereits so erstellt, dass zukünftige Anschlusswünsche im Gewerbegebiet Talhaus keine größeren Baumaßnahmen der Stadt Hockenheim erfordern, also auch keine längere Wartezeiten zu erwarten sind. Die weiteren Ausbaumaßnahmen für außerhalb des definierten Modellgebietes befindliche Gebäude sind bereits in Planung und werden ab dem Jahr 2020 in die Umsetzungsphase gehen.